Naturschutz

 

Naturschutz in der Gemeinde Allersberg

Um die Belange der Natur kümmert sich in Allersberg die Ortsgruppe des Bund Naturschutz mit folgenden Themenschwerpunkten:

Flächenverbrauch:

Industriegebiete

Daten von OpenStreetMap - Veröffentlicht unter ODbL

Industriegebiete

 

Aktuell (07/2019) ist   in Allersberg  der Verbrauch von ca. 500.000 m2 (ca. 50 ha) geplant. Neben diversen Wohngebieten sind vor allem zwei Industriegebiete zu kritisieren, die massiv die Lebensbedingungungen in Allersberg verändern werden, näheres unter http://www.allersberg.de/industriepark/ . Sie grenzen unmittelbar an ein großes Wasserschutzgebiet und ein Biotop an. Durch die Lage zwischen dem Regionalbahnhof Allersberg und dem Naturschutzgebiet Stauwurzel Rothsee sind massive Auswirkungen auf den Tourismus (Zerschneiden beliebter Rad- und Wanderwege, z.B. Jakobsweg Nürnberg-Eichstätt) zu erwarten.

Dieser sogenannte Industriepark wird für Allersberg keine Vorteile, sondern große Nachteile bringen. Die Beeinträchtigungen für Mensch, Tier, Natur und Gemeindestruktur sind erheblich. Allein schon die Bezeichnung durch die Marktgemeinde als „Industriepark“ ist irreführend.

Die schädlichen Emissionen wie Lärm, Abgase, Staub und Gestank sowie die nächtliche Lichtverschmutzung und die starke Zunahme der Verkehrbelastung werden die Einwohner*innen von Allersberg und der umliegenden Ortsteilen sowie die Natur und Umwelt stark belasten.

Dabei bringt die Ansiedlung von z.B. Logistikzentren von Großkonzernen wie Amazon in der Regel der Gemeinde keine oder nur wenig Gewerbesteuer.

  

Deshalb NEIN zu den geplanten Industriegebieten Allersberg West I und West II mit über 33 ha bzw. 330.000 qm

Zur gesunden wirtschaftlichen Weiterentwicklung  FÜR die maßvolle Ausweisung eines Gewerbegebiets Allersberg West

 

Gesunde Lebens- und Arbeitsbedingungen können bei einem kleineren Gewerbegebiet im Einklang mit der Natur und Umwelt planerisch am besten berücksichtigt werden, z.B. durch ausreichend Freiflächen, die möglichst vernetzt sind. Dadurch können qualifizierte und zukunftsträchtige Arbeits- und Ausbildungsplätze entstehen und Eingriffe in die Natur begrenzt werden.p>

 

Das ist der Unterschied zwischen Gewerbegebiet und Industriegebiet

Gewerbe oder Industrie ist ein großer Unterschied. In der Baunutzungsverordnung steht:
§ 8 Abs. 1 Baunutzungsverordnung:
Gewerbegebiete:
(1) Gewerbegebiete dienen vorwiegend der Unterbringung von nicht erheblich belästigenden Gewerbebetrieben.
§ 9 Abs. 1 Baunutzungsverordnung:
Industriegebiete:
(1) Industriegebiete dienen ausschließlich der Unterbringung von Gewerbebetrieben, und zwar vorwiegend solcher Betriebe, die in anderen Baugebieten unzulässig sind.
Vom Gewerbegebiet unterscheidet sich ein Industriegebiet durch die Ansiedlung von Betrieben, die ein ortsunübliches Maß an Umweltbelastung (wie Lärm, Abgase, Staub, Geruch, nächtliche Lichtverschmutzung) produzieren und deshalb von Wohngebieten ferngehalten werden sollen.
Statt Handwerkern, Bürogebäuden und kleineren Produktionsbetrieben im Gewerbegebiet, sind in einem Industriegebiet großflächige Betriebe aller Art zulässig, z.B. Logistik-Zentrum, Chemiewerk, Recycling-Anlage etc.

MehrMEHR FLÄCHENVERBRAUCH
Für ein Industriegebiet werden deutlich mehr Flächen benötigt als für ein Gewerbegebiet. Das führt in der Regel zu einem unnötigen Verlust von landwirtschaftlicher Nutzfläche. Der Landfraß geht mit erheblichen Beeinträchtigungen von Natur und Landschaft einher: Lebensraum von Tieren und Pflanzen wird zerstört und die natürlichen Funktionen des Bodens, des Wasserhaushalts und des Kleinklimas sowie das Landschaftsbild werden negativ verändert.

 

jobsWENIGER JOBS

In einem Industriegebiet ist die Arbeitsplatzdichte in der Regel deutlich niedriger als in einem Gewerbegebiet: Maschinen, Lagerhallen und Verladeanlagen brauchen kaum noch menschliche Arbeitskraft. Dagegen gibt es in Gewerbegebieten vielfältigere Job- und Verdienstchancen. Die Ausweisung eines Industriegebietes bedeutet also den Verlust von möglichen Arbeitsplätzen und Steuereinnahmen im Gegensatz zu einem Gewerbegebiet.

 

lauterLAUTER

In Industriegebieten dürfen die Betriebe deutlich mehr Lärm machen: 70 Dezibel dB(A) und das 24 Stunden am Tag - statt 65 bzw. 50 dB(A) im Gewerbegebiet. Ein um 10 dB höherer Pegel wird als doppelt so laut wahrgenommen! Dabei sind dies stets gemittelte Werte, einzelne Geräusche können noch wesentlich lauter sein.

 

schaedlichSCHÄDLICHER

Emissionen sind der Hauptgrund, warum stark umweltbelastende Betriebe nicht ins Gewerbegebiet dürfen, sondern in ein Industriegebiet müssen. Sie sind extrem laut, können Luftschadstoffe (wie z.B. Stickstoffdioxid und Feinstaubpartikel) und Gestank freisetzen und verbrauchen extrem viel Land. Lärm, Schadstoffe und Gestank sind nicht nur schädlich für uns, sondern auch schlecht für die Land- und Ernährungswirtschaft (einschließlich dem Obst und Gemüse im Garten) sowie für die Umwelt und das Klima.

 

VerkehrMEHR VERKEHR

Was immer auch im Industriegebiet produziert, verpackt oder gelagert wird: Güter müssen hin und wieder weg bewegt werden. Das bedeutet eine extreme Zunahme des Verkehrs auf hierfür nicht geeigneten Straßen.

 

NachtsAUCH NACHTS

Im Industriegebiet gelten nicht nur höhere Emissionsgrenzwerte, es ist vor allem auch ein 24-Stunden-Betrieb möglich - und das 365 Tage im Jahr! Lärm und LKW-Verkehr kennen hier keine Nachtruhe. Deshalb sind Industriegebiete nachts auch meist hell erleuchtet, was nicht nur für die Menschen eine zusätzliche Belastung darstellt, sondern auch für die gesamte Tier- und Pflanzenwelt.

 

TeuerTEURER

Wasserver- und Abwasserentsorgung, Brandschutzvorkehrungen, Straßenunterhalt und -reinigung: Durch ein Industriegebiet entstehen erhebliche Kosten für die Steuer-,Abgaben- und Gebührenzahler*innen.

 

anfallANFÄLLIGER
Im Industriegebiet gibt es in der Regel nur große Unternehmen. Gewerbegebiete bestehen aus vielen kleineren Betrieben und sind so die Basis für eine krisensichere Wirtschaft und das Bekenntnis zu unseren ortsansässigen Unternehmer*innen.

 

GefahrGEFÄHRLICHER

In Industriegebieten wird häufig mit großen Mengen gefährlicher, z.B. giftiger oder explosiver Stoffe hantiert. Dies birgt immer die Gefahr eines Unfalls, der dann Anwohner*innen auch im weiteren Umkreis bedrohen kann. Es bedeutet auch, dass unsere Rettungsdienste zusätzlichen Gefahren ausgesetzt sind.

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